Herz-Kreislauf

Das Kreislaufsystem - auch der Blutkreislauf oder Herz-Kreislauf-System - ist das Transportsystem des Körpers. Der Blutkreislauf bringt Blut vom Herzen in den gesamten Körper und reichert dabei alle Organe und Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen an. Gleichzeitig transportiert das Blut die Stoffwechselprodukte der Zellen ab. Die Gesamtlänge aller Blutgefäße beträgt etwa 100.000 km ³, mehr als das Zweifache des Erdumfangs.

Damit das Blut seiner Funktion gerecht wird und alle Organe – und auch die kleinsten Kapillargefäße – erreichen kann, muss es mit einem gewissen Druck aus dem Herzen gepumpt werden. Die Stärke dieses Blutdrucks variiert. Blutdruckwerte, bei denen der obere Wert unter 120 mmHg (systolisch) und der untere Wert unter 80 mmHg (diastolisch)⁴ liegt, gelten bei einem Erwachsenen als optimal. Von zu hohem Blutdruck (Hypertonie) sprechen Mediziner erst, wenn der Blutdruck über einen längeren Zeitraum Werte von 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch⁴ überschreitet. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck führt dazu, dass das Herz im wahrsten Sinne des Wortes ständig unter Hochdruck arbeitet – und langfristig auch erschöpfen kann. Eine weitere Folge von Bluthochdruck sind Erkrankungen der Gefäße. Um gravierende Folgeschäden zu vermeiden, ist es wichtig, Bluthochdruck frühzeitig und konsequent zu behandeln.

Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn ein Herzkranzgefäß (eine Koronararterie) vollständig verschlossen ist. Dann nämlich wird der dahinter liegende Bereich nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. In der Folge stirbt das Herzmuskelgewebe ab und vernarbt anschließend.

Was ist eine Angina pectoris?

Bei unzureichender Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, häufig unter körperlicher Belastung auftretend, kann es zu einer Angia pectoris kommen. Typisches Anzeichen eines Angina-pectoris-Anfalls ist ein charakteristisches Druckgefühl im Brustbereich, so als werde der Brustkorb eingeengt oder in einen Schraubstock gespannt. 
Vielfach strahlt der Schmerz bis in die linke Schulter oder den Oberarm aus, gelegentlich werden die Beschwerden auch im Nacken und im Schlüsselbeinbereich angegeben oder als Magenverstimmung empfunden.

Von einer Herzinsuffizienz oder einer Herzschwäche spricht man, wenn der Herzmuskel nicht mehr in der Lage ist, das Gewebe ausreichend mit Blut zu versorgen. Meist entwickelt sich die Herzinsuffizienz langsam über Jahre hinweg. Während im Anfangsstadium keine Beschwerden auftreten, kommt es im weiteren Verlauf zunehmend zu Leistungseinschränkungen. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nr. 1.⁶ Dabei hat der medizinische Fortschritt dazu geführt, dass es mittlerweile sehr gute Therapiemöglichkeiten für die häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Zum Beispiel wäre vermutlich eine große Zahl von Herzinfarkten vermeidbar, wenn Patienten die verordneten Medikamente regelmäßig und in der richtigen Dosierung einnehmen würden.⁷